ERINNERUNGEN EINES 90-JÄHRIGEN

Eine berührende Erlebnisgeschichte in zwei Bänden, angereichert mit schelmischem Witz und einer Portion Spannung, gewürzt mit einer Prise Erotik und Fantasie – das sind die Erinnerungen und Fiktionen des 90-jährigen Paul Meier (*1926).

Die überaus «süffige» Autobiografie gibt Anstoss, wieder einmal über sein eigenes Leben nachzudenken. Denn obwohl jede Vita einzigartig ist, finden sich in jedem Leben Parallelen zu den Lebensgeschichten anderer Menschen. Lachen und leiden, suchen und finden, lieben und loslassen, Chancen verpassen und dafür andere ergreifen, Fehler begehen und sie wiedergutmachen wollen – die Geschichten, die Paul Meiers Leben geschrieben hat, spiegeln auf eindrückliche Art und Weise dieses breite Spektrum an uns bekannten Gefühlswelten.

Die autobiografischen Schilderungen werden ergänzt mit geschichtlichen Fakten, die den Biografen prägten und die nicht weniger mitreissend sind. Als Jugendlicher war Paul Meier Zeitzeuge des verhängnisvollen Machtrausches der Nationalsozialisten und des Zweiten Weltkrieges. Durch seinen Einsatz im Fliegerbeobachtungs- und Meldedienst erlebte er die Kriegszeit in der Schweiz aktiv mit. Während des Kalten Krieges bekam er die Spannungen zwischen Ost und West zu sehen und zu spüren, als er kurz nach dem Mauerbau 1961 in das geteilte Berlin reiste. Mit wachem Geist erinnert Paul Meier aus einer ganz eigenen Perspektive an wichtige und teils vergessene Fakten und Persönlichkeiten der jüngeren Geschichte.

Wo die Erinnerung verblasst, findet Fiktion ihren Platz, vermischen sich Wahrheit, Traum und Fantasie zu einem faszinierenden Potpourri an Gedanken. Paul Meier nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine kurzweilige Reise durch sein langes Leben und in sein Innerstes und überrascht dabei immer wieder von neuem.

Beat Niklaus